Die Aufgaben des Kiefergelenks sind vielseitig. Neben dem Zerkleinern und Aufnehmen von Nahrung ermöglicht es uns zu kommunizieren. Damit übernimmt es eine zentrale Rolle in unserem täglichen Leben, die mit ihren psychomotorischen (emotional dynamischen) Anteilen nicht zu unterschätzen ist. Zugleich ist es häufig Ort und Ursache vieler Beschwerden, die im Zusammenhang mit anderen, oft chronischen Schmerzen und Funktionseinschränkungen stehen. Auch hier sind es die funktionellen Zusammenhänge, die einen zielgerichteten Befund zur Ursache führen und damit Beschwerden behandelbar machen.
Der Beckenboden ist ein feines muskuläres System, das unseren Rumpf nach unten begrenzt und die Beckenorgane (v.a. Harnblase, Genitalien und Enddarm) in ihrer physiologischen Position halten. Diesem Beckenbodensystem kommen mit der Aufrichtung des Rumpfes ständig stützende und stabilisierende Aufgaben zu, neben der tragenden Rolle während der Schwangerschaft sowie der Ausscheidung von Urin und Stuhl sowie der Beteiligung an den motorischen und sensiblen Abläufen der Sexualität. Entsprechend der Vielfalt dieser Aufgaben gibt es auch unzählige Möglichkeiten für Dysfunktionen und Dysbalancen dieses feinen Muskelsystems. Die Konsequenz für Betroffene ist meist eine deutliche Einschränkung des Wohlbefindens im Alltag.
Um dieses Wohlbefinden wieder zu erlangen, biete ich Ihnen meine therapeutische Unterstützung an.
Mein therapeutisches Anliegen:
Eine Wahrnehmungsschulung der Synergie von Atmung und Beckenbodenan- und entspannung, um bewusst Spannung und Entspannung in diesem Körperbereich wahrzunehmen. Das Erlangen eines Körperbewusstseins, um problemverstärkende Muster im Alltag zu verändern und neue, individuelle Strategien dagegen zu entwickeln.
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Schwindel und Tinnitus sind Symptome unserer Sinnesorgane in Rückkopplung mit dem Gehirn und den Ausgangs- und Empfangsorganen (Muskeln). Diese Symptome haben eine tiefer liegende Ursache und müssen ärztlich abgeklärt werden, um eine ernsthafte Erkrankung (z.B. Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen , neurologische Erkrankungen, etc.) auszuschließen. Wenn auch medizinisch keine eindeutige Ursache gefunden werden kann, bleiben bei dem Betroffenen Ratlosigkeit und letztlich der Schwindel oder der Tinnitus.
Aus physiotherapeutischer Sicht kann es unterschiedliche Ansätze geben, diesen Symptomen auf den Grund zu gehen. Mein Ansatz ist es, die Entstehungsgeschichte differenziert mit Ihnen zu erarbeiten, kleine "Details" in Zusammenhang zu bringen. Gemeint sind hier z.B. längere zurückliegende Infektionen, welche die Organe nachhaltig in ihrer faszialen Umhüllung "verkleben" und damit den Bewegungsspielraum für umliegende Strukturen einschränken. Kommt dann ein Sturz, eine falsche Bewegung oder Episoden länger andauernder Stressbelastung hinzu, in der es zu Anspannungen und Schonhaltungen kommt, summieren sich diese Symptome und finden ihren Ausdruck in Schwindelanfällen oder Ohrgeräuschen (Tinnitus). Die Art und Weise, wie sich der Schwindel oder Tinnitus äußert - gemeinsam mit seiner Entstehungsgeschichte - ist für mich ausschlaggebend für die zu behandelnden Körperstrukturen.
Die Hirn-Darm-Beckenachse beschreibt eine autonome, wechselseitige Kommunikationsverbindung zwischen dem Gehirn, dem Bauch und dem so genannten Beckenhirn. Diese Verbindung wird im Wesentlichen
durch den Vagusnerv ermöglicht, der entlang einer vorderen Achse verläuft – vom Kopf über den Brustraum bis hin zum Becken, unabhängig von der nervalen Versorgung der Wirbelsäule.
Informationen, die über den Vagusnerv weitergeleitet werden, durchziehen diese gesamte Achse und passieren dabei wichtige Stationen, wie die Schilddrüse, das Herz, den Magen, den Darm und die
Gefäßversorgung des Verdauungssystems. Dadurch verbindet diese Achse das Gehirn direkt mit zentralen Organen, wie dem Herzen, dem Darm sowie dem Becken und ermöglicht so einen
intensiven Austausch zwischen diesen Bereichen.
Mit dem Wissen um die wechselseitigen Einflüsse zwischen Kopf, Bauch und Becken wird verständlich, dass unterschiedliche Faktoren, wie Stress, emotionale Disharmonien, Schädeltraumata oder
Beschwerden im Magen-Darmbereich, Auswirkung auf verschiedene Stellen im Körper haben können.
Diese gegenseitige Beeinflussbarkeit zeigt, wie fein die einzelnen Bereiche des Körpers miteinander verbunden sind. Umso wichtiger ist es, den gesamten Körper als Einheit zu betrachten, die Ursachen von Beschwerden ganzheitlich zu verstehen und eine wirksame Behandlung zu ermöglichen.